Private Sammlungen - Mein kleines
Museum Von Eva Eusterhus - 22.
Oktober 2009 |
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Es begann vor 20 Jahren mit einer Art-déco-Karaffe
aus Pressglas in zartem Apricot, sie fiel Pamela Wessendorf (56) auf einem
Flohmarkt in die Hände. Fasziniert von der Schönheit und von dem Facettenreichtum
des Materials, begann sie, auch andere aus der Substanz gefertigte Gegenstände
zu sammeln. Ihre Sammellust wurde auch dadurch geweckt, dass Pressglas –
anders etwa als Porzellan – nur selten mit einem Stempel versehen wurde.
Um die Herkunft einzelner Muster ermitteln zu können, suchen Sammler nach
alten Musterbüchern und Katalogen. „Nur anhand der Originaldokumente lässt
sich feststellen, wann und wo ein Muster zuerst angeboten wurde, wann es
von wem kopiert wurde und wie sich Moden entwickelt haben“, erklärt die
Expertin, für die ihre Sammlung auch kunst- und industriekulturelle Bedeutung
hat. Mit der Einrichtung der circa 150 Quadratmeter großen Ausstellungsräume
in der Bürgerweide vor sechs Jahren wuchs der Umfang ihrer Sammlung: Heute
umfasst sie knapp 10000 Stücke. Die Kennerin steht im Kontakt mit Sammlern
aus aller Welt – und freut sich nach wie vor über jedes weitere Exemplar.
Ihr Ziel? „Die Produktion einiger bedeutender Glashütten in Deutschland
und Böhmen der Jahre 1880 bis 1945 mit mindestens einem Stück jedes Musters
und jeder Form zu dokumentieren; und dem Pressglas zu der Wertschätzung
zu verhelfen, die ihm gebührt“, sagt sie stolz. Interessierten gewährt sie nach Absprache Einblick in ihre Sammlung |
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Fotos: Bertold Fabricius/Pressebild.de/Bertold Fabricius |